Trans-Ost Tour 2020

10.10.-17.10.2020

Bayreuth (D) – Dresden (D)

492 km, 9900 hm, 8 Etappen

 

Die Tourenplanung für unsere diesjährige Mountainbike-Tour gestaltete sich wegen der COVID19 Pandemie und den damit verbundenen Reiseeinschränkungen noch komplizierter als die Jahre davor, wo das einzige wirkliche Problem darin bestand, einen Termin zu finden, der allen genehm war. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns dafür, uns vorwiegend auf deutschem Boden zu bewegen. Und in der etwas naiven Hoffnung, der Corona-Spuk könnte bis zum Herbst Geschichte sein, einigten wir uns auf Mitte Oktober als geeigneten Termin. Die Wahl fiel auf eine Trans-Ost-Tour über Fichtel- und Erzgebirge. Gunther hat dafür die GPS-Daten von einem kommerziellen Anbieter käuflich erworben. Diese Tour haben wir dann unseren Bedürfnissen angepasst.

Dem geneigten Leser ist wahrscheinlich gleich aufgefallen, dass „Erzgebirge“ und „Mitte Oktober“ wettermäßig eine nicht ganz unkritische Kombination sein könnte. War’s auch nicht.

Die beachtliche Wampe, die ich dieses Jahr über die Berge schleppen musste, war definitiv auch von Corona verursacht und steht in keinem kausalen Zusammenhang mit mangelnder Bewegung, gelegentlicher Völlerei oder dem einen oder anderen Gläschen Wein. Jedenfalls hab ich das zweifelsfrei als Ursache bestimmt.

 

Anreise/Erste Etappe, Samstag, 10.10.2020

Bayreuth – Warmensteinach, 35.4 km, 856 hm

Für den ersten Tag hatten wir neben der Anreise nach Bayreuth noch eine kurze Halbetappe zum Warmfahren geplant. Die Anreise gestaltete sich relativ problemlos. Das niedrige Verkehrsaufkommen ist einer der ganz wenigen Vorteile der Pandemie. Am vermeintlichen Treffpunkt angekommen verdeutlichte ein kurzer Blick auf mein Garmin, dass ich mich offenbar auf dem falschen Parkplatz befand. Trotzdem schaffte ich es noch pünktlich zum Parkplatz auf dem Festspielhügel. Kurze Zeit später trafen auch Gunther und Seppel ein.

Seppel war mit neuem Material angereist, einem schicken 29er. Die Räder waren schnell zusammengebaut und die Regenklamotten konnten noch im Rucksack bleiben. Es war zwar bewölkt, aber trocken. Die Bayreuther Festspielhalle bot den angemessenen Hintergrund für das unvermeidliche Startbild.

Die Strecke führte uns zuerst durch die Stadt und durch die Parkanlagen der Eremitage zum alten Schloss. Danach ging es auf Singletrials entlang einem kleinen Flüsschen, wo uns auch schon die erste Schiebepassage erwartete. Ein gerissenes Reh auf dem Weg ließ uns rätseln, ob das das Werk eines Wolfs oder nur eines Hundes war. Da ich nicht als großer Hundefreund bekannt bin, war mir keine der beiden Möglichkeiten besonders sympathisch.

Weiter ging es bergauf Richtung Ochsenkopf. Der war aber erst für den nächsten Tag geplant. Deshalb bogen wir vor dem Gipfel bei schattigen 6°C auf einen kleinen, mit nassen Wurzeln gespickten Trial bergab nach Warmensteinach ab. Nur der artistenartigen Beherrschung unserer Athletenkörper ist es zu verdanken, dass sich hier keiner von uns aufs Ei gelegt hat. In Warmensteinach angekommen machten wir bei der Ortsdurchfahrt potentielle Einkehrmöglichkeiten für den Abend aus. Unser Domizil für die Nacht lag aber etwas außerhalb.

In der Waldbaude hatten wir für die Nacht drei Einzelzimmer reserviert. Wir wurden dort auch schon erwartet. Nach dem Einchecken gönnten wir uns noch ein oder zwei Bierchen, die wir im Gastraum konsumierten, während der Junior-Wirt uns die Probleme schilderte, die die Corona-Einschränkungen seinem kleinen Familienbetrieb bereitet.

Das anschließende Duschen dauerte diesmal etwas länger, weil wir ziemlich durchgefroren waren. Wasser war genug da, und nachdem ich den Duschkopf abgeschraubt hatte, hat das nasse Element auch nicht mehr versucht, mich zu durchlöchern.

Telefonisch hatten wir einen Tisch im ersten Haus am Platz, nämlich dem Restaurant Brigitte reserviert. Der Fußmarsch dahin dauerte etwa 30 Minuten. Zur Belohnung gab es Süppchen und Spaghetti. Gunther hat noch mehrfach vergeblich versucht, einen nur dienstags erhältlichen Flammkuchen zu ordern. Als Ersatz musste Rotwein und ein Schnäpschen genügen. Mittlerweile hatten Jogis Jungs das ersatzgeschwächte Team der Ukraine mit 2:1 niedergekämpft. Das Konzert der Lakeland Cowboys im „Treffpunkt zum Hans“ (der sich treffenderweise in der Egerländerstraße befindet) haben wir schweren Herzens sausen lassen, obwohl das Werbeplakat an der Bushaltestelle sehr verlockend war.

Die Wolken hatten sich mittlerweile komplett verzogen und der Blick auf den grandiosen Sternenhimmel war frei. Sogar die Milchstraße war deutlich zu erkennen. Allerdings ist es dadurch auch ziemlich schattig geworden, was unschwer am Frost auf den Autodächern zu erkennen war. Ich war jedenfalls froh an meiner langen Unterhose und der Daunenjacke.

In meinem Zimmer war es allerdings mittlerweile viel zu warm, weil ich zum Trocknen der Klamotten die Heizung komplett aufgedreht hatte.

 

Zweite Etappe, Sonntag, 11.10.2020

Warmensteinach - Hohenberg (Eger), 67.7 km, 1869 hm

Nach einer ruhigen und dank Einzelzimmer schnarchfreien Nacht trafen wir uns gut erholt um 8:00 Uhr zum Frühstück. Noch vor dem ersten Kaffee versaute Gunthers Wettervorhersage die an sich gute Stimmung am Frühstückstisch. Für Mittwoch prophezeite er 20 cm Schnee in Oberwiesental. Diese düstere Prognose hellte zumindest zeitweise der Anblick der netten Blondine auf, die das Frühstück kredenzte. Abfahrt wurde nach dem guten Frühstück auf 9:00 Uhr festgelegt. Ein paar Höhenmeter ging es erst mal bei wenig Sicht und frostigen 4°C bergab, bevor wir uns auf einem geschotterten Forstweg bergauf zum Ochsenkopf kämpften. Noch war es neblig, aber zumindest trocken. Eine Menge Biker nutzten dort die Aufstiegshilfen in Gestalt von Sessellift und e-Motor, manche sogar beides. Wir haben uns lieber auf Muskelkraft verlassen.

Es folgte eine Single-Trial Abfahrt, auch diesmal wieder über nasse Wurzeln und dazu ziemlich verblockt. Wir mussten deshalb öfters absteigen und unsere Räder schieben oder tragen. Überall waren bratpfannengroße Fliegenpilze zu sehen, und sicher musste keiner von uns lange überlegen, wem er daraus gerne ein leckeres Süppchen kochen würde. Wegen des Wochenendes waren hier ziemlich viele Wanderer unterwegs, wir haben aber keine anderen Radfahrer gesehen.

Am Aussichtspunkt Hohe Matze, an dem angeblich auch schon Goethe den Ausblick genoss, erklommen wir über eine Stahlleiter die Aussichtsplattform. Außer Nebel war allerdings nicht viel zu sehen. Hoffentlich hatte der alte Dichterfürst damals mehr Glück.

Die schwierige Wegbeschaffenheit kostete uns viel Zeit. Es war schon 13:00 Uhr und wir hatten erst ein Drittel der geplanten Strecke geschafft. Trotzdem gönnten wir uns nach der Auffahrt zum Gipfel der Großen Kösseine über Trials eine Leberknödelsuppe. Ein ziemlich geltungsbedürftiger Bergfunker nervte uns und alle andere Besucher mordsmäßig, deshalb machten wir uns recht schnell aus dem Staub. Das Höhenprofil prophezeite, abgesehen von zwei kurzen Rampen, vornehmlich Abfahrten. Auf einem kleinen Singletrial entlang eines Bächleins überrollten wir mit unseren Stollenreifen beinahe eine Kreuzotter, die auf dem Weg auf die Sonne wartete. Von Seppels Idee, das Reptil aus nächster Nähe im Bild festzuhalten, war das Tier sichtlich wenig begeistert.

Kaum zu glauben, da kommt doch tatsächlich die Sonne zum Vorschein. Die beiden Rampen, die das Höhenprofil vorhersagte, entpuppten sich als giftige Anstiege, aber zumindest war der Untergrund gut fahrbar, und so konnten wir ein paar Kilometer machen.

In Hohenberg angekommen checkten wir gleich im Gasthof Burg ein. Unsere Räder fanden in der Wurstküche der zugehörigen Metzgerei Platz und wurden von einem nahezu scheintoten Labrador bewacht. Bevor wir unsere Zimmer in Augenschein nahmen gönnten wir uns zuerst im Gastraum eine Stärkung in Form von Flädlesuppe, Bier und Kamillentee. Nebenbei studierten wir die Karte für das Abendessen und reservierten einen Tisch für 19:00 Uhr.

Für die Nacht musste dieses Mal ein Einzelzimmer und eine Ferienwohnung genügen. Seppel und ich teilten uns die Ferienwohnung, und das Schlafsofa im Wohnzimmer wurde schnell mit der überzähligen Matratze aus dem Doppelbett in ein vollwertiges Bett verwandelt, bevor wir uns unter der heißen Dusche aufwärmten. Anschließend begaben wir uns zwecks Nahrungsaufnahme zurück in den Gastraum, wo uns die sehr nette tschechische Bedienung bereits erwartete. Das Essen war gut und günstig, nur das Fleisch war etwas „bissfest“. Andere nennen das wohl zäh. Gut gesättigt trotteten wir gegen 21:30 Uhr, vorbei an dem lethargischen Labrador, in unsere Gemächer.

 

Dritte Etappe, Montag, 12.10.2020

Hohenberg (Eger) – Klingental, 78.2 km, 1811 hm

Um 8:00 Uhr war Frühstück angesagt, und dieses sah auch sehr gut aus. Ich hatte mich aber am Vorabend derart überfressen, dass beim besten Willen nichts mehr reinpasste. Nach einem Gruppenbild vor dem Hotel ging es gegen 9:00 Uhr los. Noch war es trocken und mit 6°C erträglich. Über kleine Sträßchen überquerten wir die Eger und damit die Grenze nach Tschechien, wo uns die schicken Einfamilienhäuser entlang der Strecke beeindruckten. Am Schloss Liebenstein bogen wir von der Straße ab und überquerten auf einem kleinen Brückchen eine kleine Schlucht. Auf dem anschließenden Singletrial fing es dann an zu regnen und unseren Regenklamotten stand die erste Bewährungsprobe bevor. Der Trial war für uns nur teilweise fahrbar, auch die anschließende Abfahrt war tückisch uns so schafften wir in 3 Stunden nur magere 25 km. Zurück in Deutschland sind wir dann im Vogtland angekommen, welches uns etwas an den Schwarzwald erinnerte. Nur die teilweise etwas zugemüllten Hinterhöfe der Bauernhöfe sind vor allem Seppel negativ aufgefallen. Entlang einem kleinen Flüsschen, welches wir an einer Staustufe recht unkonventionell überquerten, fuhren und schoben wir auf einem Singletrial, bis der Trial auf einen deutlich besser fahrbaren Forstweg mündete. Ab hier führte die Strecke über gut fahrbares Geläuf, und es keimte die Hoffnung auf, dass wir es eventuell doch bis zur Dämmerung ans Tagesziel schaffen könnten. Entlang der deutsch-tschechischen Grenze rollten wir vorbei an verlassenen Fabriken, die charmanten Ost-flair versprühten, dem Ziel entgegen.

Auf den ausgewiesenen Mountainbike-Strecken war außer uns keine Menschenseele unterwegs, und wir erreichten Klingental, wo sogar die Sonne durch die Wolkenlücken zu erblicken war. Bevor wir das ziemlich außerhalb gelegenen Hotel ansteuerten, beehrten wir den Laden eines gewissen Herrn Rossmann, um dort den einen oder anderen Hygiene-Artikel käuflich zu erwerben. Seppel hatte nämlich seine Zahnbürste vergessen und Gunther wollte seinem Drei-Tage-Bart mit Einweg-Rasierern zu Leibe rücken. Und weil wir schon mal da waren, gönnten wir uns in der naheliegenden Bäckerei gleich noch einen Kaffee und ein paar süße Teilchen. Pünktlich zum letzten Anstieg zog sich der Himmel wieder zu. Auf Forstwegen rollten wir zum Waldhotel Vogtland, welches sich mitten im Nirgendwo befand. Die Räder deponierten wir in einer Baracke neben dem Hotel, an der seit der Wende offenbar nichts gemacht wurde. Das Hotel selber war allerdings recht ansehnlich und vor allem ziemlich groß. Unsere drei Einzelzimmer waren auch sehr adrett. Meins hatte sogar eine Badewanne, in der ich mich entspannte, während Seppel und Gunther die Sauna aufsuchten. Nach der Sauna-Nahtod-Erfahrung auf der letztjährigen Tour habe ich mir dieses zweifelhafte Vergnügen auf dieser Tour erspart.

Das Abendessen im Hotel-Restaurant war sehr zufriedenstellend, nur die Weinkarte war wohl noch aus DDR-Zeiten. Das exotischste, was diese zu bieten hatte, war ein Württemberger Trollinger, auf welchen wir aber verzichteten, obwohl ich diesem Tröpfchen generell nicht abgeneigt bin. Aber halt nicht mitten im Erzgebirge.

 

Vierte Etappe, Dienstag, 13.10.2020

Klingental – Oberwiesental, 80.7 km, 2290 hm

Weil heute die Königsetappe der Tour auf dem Programm stand, trafen wir uns schon um 7:30 Uhr zum Frühstück. Draußen regnete es noch, aber das Regenradar prophezeite einen vornehmlich trockenen Tag. Nur gegen 20:00 Uhr sollte es in Oberwiesental, dem heutigen Etappenziel, schneien. Nach dem Auschecken gönnten wir unseren Rädern noch einen kleinen Service, bevor wir bei 5°C und Nieselregen die heutige Etappe in Angriff nahmen. Nach einer kurzen Abfahrt auf einem Forstweg nach Mühlleiten stand die erste Bergwertung des Tages an. Ebenfalls auf einem gut fahrbaren Forstweg ging es dann auf und ab nach Wildenthal. Mittlerweile kam auch etwas die Sonne raus. Offenbar hatten die Wetterfrösche mit ihrer Prognose einen Glückstreffer gelandet. Da mein Navi über leere Batterien klagte und auch die mitgeführten Ersatzbatterien leer waren, haben wir im REWE in Johanngeorgenstadt für Nachschub gesorgt und die Gelegenheit genutzt, in der zugehörigen Bäckerei Kakao und Teilchen zu verdrücken. Die anschließende Abfahrt auf einem ausgewiesenen Mountainbike-Trial meisterten wir in gewohnt souveräner Manier. Unten angekommen hatte der Streckenauthor zwei gänzlich sinnfreie Anstiege eingebaut, welche beide in exakt dem gleichen Tal endeten, in welchem sie begonnen hatten. Gemerkt haben wir das aber erst danach. Zudem endete der zweite Anstieg mitten in einer Fichtenschonung. Ein von Menschenhand angelegter Weg war dort weit und breit nicht zu erkennen. So schlugen wir uns durchs Gestrüpp auf den nächsten Waldweg durch, bevor wir uns auf den Anstieg Richtung Fichtelberg begaben. Wir hatten schon eine Weile diskutiert, ob wir den optionalen Abstecher zum Klinovec, dem höchsten Berg im tschechischen Erzgebirge machen wollten und hatten uns eigentlich schon mental dagegen entschieden. Zeitlich war das aber durchaus drin, als wir uns am entsprechenden Abzweig befanden, und so gönnten wir uns die paar extra-Höhenmeter. Gelohnt hat sich das aber nicht, da sich oben auf dem Klinovec nur runtergekommene Bruchbuden befanden und uns auch die Aussicht wetterbedingt nicht vom Hocker riss. Die Temperatur näherte sich Zusehens dem Gefrierpunkt, was uns bei der anschließenden Abfahrt frösteln lies. Der eine oder andere Teilnehmer behauptete sogar, man könne die Schneeluft schon riechen. Ich verfüge leider nicht über so ein feines Riechorgan. Etwas aufgewärmt hat uns die anschließende Auffahrt zum Fichtelberg. Während Gunther und ich noch die Aussicht genossen und uns schon auf die Dusche im Hotel freuten, steuerte Seppel schnurstracks das Gipfel-Restaurant an. Der Sinn stand ihm nach einer wärmenden Suppe, und wegen seiner sichtlichen Entschlossenheit haben es Gunther und ich nicht gewagt, ihn davon abzubringen. Als Seppel dann auf der Karte Soljaka erspähte, wurden wohl Kindheitserinnerungen wach. Auch Gunther und ich mussten zugeben, dass die Suppe wirklich klasse war, auch wenn der es Kellner mit den Covid-Maßnahmen nicht so genau nahm.

Die Abfahrt nach Oberwiesental führte uns über einen ausgewiesenen MTB-Trial, über eine Skipiste und vorbei an den Betonresten einer alten, verfallenen Bob-Bahn, welche an die Vergangenheit der Region als Athleten-Schmiede der DDR erinnerte. Einer dieser Athleten ist auch Jens Weißflog, der im Ort ein vielgerühmtes Hotel mit Restaurant betreibt. Mit seiner Solidarität zu anderen Athleten, in diesem Fall uns, ist es aber leider nicht weit her. Ein Plätzchen in seinem Hotel und Restaurant hat er uns nämlich verweigert… angeblich sei alles ausgebucht. So haben wir uns eben für den Abend und die Nacht nach Alternativen umgesehen.

Die Naturbaude, welche wir uns für die Nachtruhe ausgesucht hatten, befindet sich nur ein paar hundert Meter von Jens‘ Etablissement entfernt. Gunther hat bei der Ankunft dort erst mal sein Rad abgespritzt, Seppel und ich haben darauf verzichtet und die Räder gleich in der Scheune verstaut, welche dringend mal aufgeräumt werden sollte. Die drei Einzelzimmer, welche wir für die Nacht gebucht hatten, waren soweit in Ordnung, aber recht einfach. Nachdem wir uns unter der heißen Dusche aufgewärmt hatten, marschierten wir im Nieselregen in die Stadt, wo wir vorher telefonisch einen Tisch im „Deutschen Kaiser“ reserviert hatten. Während des 30-minütigen Fußmarschs sinnierten wir über einen potentiellen Plan B für den nächsten Tag und beschlossen einstimmig, die Strecke angesichts der Wetterlage so umzubauen, dass fragwürdige Single-Trial-Einlagen auf der Straße umfahren werden.

Das Essen im Deutschen Kaiser war bodenständig und gut. Gulasch und Böhmische Knödel, dazu tschechisches Bier und ein reichhaltiger Nachtisch wurden von der energischen, aber aufmerksamen tschechischen Bedienung professionell kredenzt, und auch preislich war alles im Rahmen. Zu der an der Theke abgehaltenen Schnapsverkostung der Eingeborenen wurden wir nicht eingeladen, und so latschten wir bei Regen zurück zur Naturbaude, wo wir um 21:30 Uhr ankamen. Von Schnee war allerdings noch nichts zu sehen. Ob Seppel die drei auf seinem Zimmer befindlichen Begrüßungs-Schnäpse wirklich wie berichtet weggekippt oder anderweitig verwertet hat, bleibt wohl sein Geheimnis.

 

Fünfte Etappe, Mittwoch, 14.10.2020

Oberwiesenthal – Seiffen, 64.3 km, 893 hm

Wie gewohnt trafen wir uns um 8:00 zum Frühstück. Es hatte die ganze Nacht geregnet. Wenn das alles Schnee gewesen wäre, müssten wir uns um die Streckenplanung für den Tag keine Gedanken machen, dann wären wir nämlich eingeschneit. So ging der Regen aber erst jetzt langsam in Schneeregen über. Für Seppel begann der Tag besonders übel, Haferflocken gab es nämlich auch auf Nachfrage nicht. Da Gunther und ich darauf aber keinen gesteigerten Wert legten, waren wir mit dem Frühstück recht zufrieden. Um 10:15 Uhr trafen wir uns zum Aufbruch. Wir hatten alles an Klamotten angezogen, was der Rucksack hergab. Der Entschluss vom Vortag, heute hauptsächlich auf geteertem Untergrund zu fahren, hielt auch der morgendlichen Überprüfung stand. Bei Schneeregen und kühlen 1°C rollten wir auf der Straße bergab. Die Streckenplanung für den Tag überließen wir hauptsächlich unseren Navis, wobei sich Gunthers und mein Garmin nicht immer ganz einig waren. Es regnete immer noch heftig und dazu kam noch ein eiskalter und sehr böiger Gegenwind. Die Windräder am Wegesrand gaben ihr Bestes, das Umland mit Ökostrom zu versorgen.

Gunther hatte aus Gewichtsgründen die Regenschuhe zuhause gelassen und Seppels Regenjacke war alles andere als dicht. Deshalb fror Seppel wie ein Kamel in der Arktis. Zum Glück kamen wir schon um 14:30 Uhr im Hotel Sonne in Seiffen an, so hatte Seppel noch Zeit, ein Sportgeschäft aufzusuchen, um einen neue Regenjacke zu erstehen, während wir uns in unseren Zimmern aufwärmten. Auch zum Wäsche waschen war noch genug Zeit. Nach zwei Stunden beschlossen Gunther und ich nach Seppel zu fahnden. Aber dieser war weder in seinem Zimmer anzutreffen noch telefonisch erreichbar. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, aber schließlich konnten wir Seppel im Gastraum orten. Seine Jacken-Mission war erfolgreich und er konnte auch ein Paar quitschgelbe Langlauf-Überschuhe für Gunther erstehen. Bevor wir uns zum Sightseeing in die Stadt aufmachten, beauftragten Gunther und Seppel den holländischen Hotelbesitzer noch, die Außensauna anzuheizen. Anschließend machten wir uns auf zum „Bunten Haus“, einem Restaurant, das Gunther als Expertentipp im Internet erspäht hatte. Neben dem Konsum von Linsen, Kuchen, Kaffee und Tee nutzten wir auch gleich die Gelegenheit, einen Tisch für den Abend zu reservieren. Danach machten wir uns auf, die traditionellen erzgebirger Weihnachts-Kitsch-Läden zu inspizieren, wo angeblich lokal gefertigter Holz-Nippes feilgeboten wurde. Die angebotenen Produkte waren aber glücklicherweise viel zu groß für unsere Rucksäcke. Auf dem Rückweg besorgte sich Seppel noch Drogen für sein schmerzendes Knie. Mit den von der Apothekerin empfohlenen Traumeel-Präperaten hat diese angeblich auch ihren Ehemann wieder hinbekommen.

Im Hotel angekommen war die Sauna leidlich aufgeheizt, wobei Gunter und Seppel noch ein paar Grad mehr erwartet hätten. Um 19:15 Uhr machten wir uns auf zum „Bunten Haus“, wo immer noch der Kellner mit der BVB-Maske Dienst tat. Das Essen war gut, und auch für einen kleinen Nachtisch war noch Platz.

 

Sechste Etappe, Donnerstag, 15.10.2020

Seiffen – Altenberg, 37.8 km, 863 hm

Um 8:00 Uhr war Frühstück angesagt. Im Gastraum machten sich gerade Gäste im Rentenalter zusammen mit der holländischen Wirtin über die aktuellen Corona-Maßnahmen lustig. Die Wirtin berichtete stolz von einer großen Familienfeier zusammen mit ihrer 86-jährigen Oma und deutete die Tatsache, dass die alte Dame noch lebte als Beweis dafür, dass die verhängten Restriktionen unnötig sind. Mich persönlich deprimiert es immer, wenn ich dummen Menschen zuhören muss. Trotzdem ließen wir uns das Frühstück schmecken.

Draußen regnete es noch, aber Gunthers Regenradar prophezeite, dass es ab 10:00 Uhr trocken sein würde. Im Vertrauen auf die Richtigkeit dieser Prognose haben wir deshalb die Abfahrt auf 10:00 Uhr festgelegt. Für heute war sowieso eine recht kurze Etappe geplant. Auf der originalen Route haben wir uns erst ein bisschen verfahren. Das war aber schnell korrigiert. Auf den Trials war der Moorboden derart aufgeweicht, dass es sich stellenweise anfühlte, als würde man durch Patex fahren. Weil auch Seppels Knie weiter Ärger machte, haben wir versucht, die heftigsten Trials zu umfahren. Das gelang am besten auf dem Fernradweg „Sächsisches Mittelgebirge“. Da dieser bis nach Bad Schandau führte und wir recht früh dran waren, haben wir kurz überlegt, die Tourenplanung umzuschmeißen und heute noch bis Bad Schandau durchzufahren. Wir haben diese Idee aber schnell verworfen, und so kamen wir schon um 14:00 Uhr bei Regen an der Klingelhütte an. Das Regenradar hatte definitiv einen schlechten Tag. Die Hütte liegt sehr abgelegen mitten in einem bei diesem Wetter gespenstisch wirkenden Hochmoor. Der stark sächselnde und sehr nette Hüttenwirt hatte unsere drei Einzelzimmer gerade hergerichtet. Ein oder zwei Bier zum Einkaufspreis im Gastraum waren noch drin, bevor wir uns unter der heißen Dusche aufwärmten. Die Zimmer waren sauber und modern, sogar WLAN und TV gab es dort, für den, der das braucht. Nur Abendessen gab es keins. Normalerweise gehen die Hüttengäste zu Fuß über die Grenze nach Tschechien, aber leider mussten dort wegen Corona alle Gaststätten schließen. Fußläufig war aber die nahegelegene Lugstein-Baude auf deutschem Boden zu erreichen. Normalerweise schließt diese um 17:00 Uhr, deshalb machten wir uns gleich auf, um dort noch etwas Essbares zu ergattern. Weil wir tagsüber noch nicht genug nass geworden sind, ertrugen wir den Nieselregen während des 15-minütigen Spaziergangs unbeeindruckt. Mehr beeindruckt hat uns die exzessive Herbst-Deko im Gastraum. Wir vermuteten, dass die quirlige tschechische Wirtin den kompletten Internet-Bestand an Plastik-Herbst-Blättern und Kunststoff-Pilzen aufgekauft und gleichmäßig verteilt an sämtliche Wände der Hütte getackert hat. Irgendwie war das so kitschig, dass es schon wieder Charme hatte.

Würzfleisch und Soljanka hatten auch wir Wessies mittlerweile lieben gelernt. Erfreulicherweise hatte sich für diesen Abend eine geschlossene Gesellschaft in der Baude angemeldet, weshalb die Gastronomie ausnahmsweise länger geöffnet hatte. So haben wir einen Tisch für den Abend reserviert und uns zurück in die Klingel-Hütte begeben, wo wir uns noch eine Stunde aufs Ohr hauen wollten. Die Rechnung haben wir erst mal anschreiben lassen.

Um 19:00 waren wir dann zurück zum Abendessen und wurden von der Wirtin wie Stammgäste begrüßt. Würzfleisch, Schnitzel, Gulasch und Spaghetti bildeten die Menü-Folge. Das Essen war bodenständig und sehr gut. Uns zu beschweren hätten wir uns angesichts der Köchin, auf die wir einen kurzen Blick erhaschen konnten und die die Figur einer russischen Kugelstoßerin hatte, sowieso nicht getraut. Mit jedem Gang wurde die Wirtin noch freundlicher. Zum Essen wurde tschechisches Bier gereicht. Gunther testete zum Abschluss noch einen typischen Ost-Cocktail namens Beton, welchen ihm die Wirtin ans Herz legte. Das Gesöff und dessen Namen setzt sich aus Becherovka und Tonic zusammen und mundete offenbar gar nicht übel. Seppel und ich begnügten uns mit Becherovka pur, schließlich wollten auch wir den örtlichen Spezialitäten Tribut zollen. Angesichts der Rechnung wirkte der Kommentar der Wirtin („schön, dass Ihr da wart“) sehr glaubwürdig. Um 22:00 Uhr trotteten wir bei Regen zurück zur Klingelhütte und verbrachten eine ruhige Nacht. 

 

Siebte Etappe, Freitag, 15.10.2020

Altenberg – Bad Schandau, 73.7 km, 1139 hm

Es hatte wieder die ganze Nacht geregnet, und auch als wir uns um 8:00 Uhr im Frühstücksraum einfanden, regnete es immer noch.

Das Frühstück übertraf unsere Erwartungen und hatte nichts von dem, was wir von Berghütten in den Alpen kannten. Während wir Spiegelei und Brötchen vertilgten, berichtete der Wirt, dass er die Hütte erst als Jugendherberge betrieben hätte, das Objekt dann aber vom Jugendherbergsverband kaufen musste.

Es war zwar nicht mehr so kalt, aber es regnete noch immer. Der Hüttenwirt machte vor unserer Abfahrt noch ein Bild von uns. Seppels Knieschmerzen sind nicht besser geworden. Deshalb und wegen dem Wetter beschlossen wir, weiter auf dem Fernradweg nach Bad Schandau zu rollen. Der zeitweise heftige Gegenwind und das viele Auf und Ab machte das anstrengend genug, aber bald schon erreichten wir die ersten Felsen des Elbsandstein-Gebirges.

Für die Nacht hatten wir eine etwas schräge Unterkunft gebucht, da in Bad Schandau fast alles ausgebucht war. Das einzige, was noch zu ergattern war, war eine alte Villa hoch über der Stadt. Wir hatten unsere Ankunft dort für 17:00 Uhr angekündigt, durch das Weglassen einiger Trials waren wir diesem Zeitplan aber ein paar Stunden voraus. Wir haben deshalb von unterwegs kurz angerufen, um die Schlüsselübergabe für 15:00 Uhr zu organisieren. Das war auch kein Problem, weil die Schlüsselübergabe sowieso kontaktlos mittels Schlüsselsafe bewerkstelligt wurde.

Nach der Abfahrt ins Elbtal rollten wir die letzten 7 km auf dem Elbtalradweg nach Bad Schandau, wo wir das gemeinsame Abschlussbild an der Elbe machten. Seppel musste uns nämlich heute verlassen, um zuhause einer Hochzeit beizuwohnen. Leider hatte sich das Brautpaar nicht dazu bewegen lassen, diesen Event zu verschieben.

Bevor wir uns zur Auffahrt zu unserer Villa machten, stärkten wir uns noch in einer Bäckerei mit Kuchen und Kaffee. Mittlerweile hatte es tatsächlich aufgehört zu regnen. Die 150 Höhenmeter lange Auffahrt zur Villa war mordsmäßig steil, aber noch fahrbar. Oben angekommen kümmerte sich Gunther um die Reinigung der Räder mit einer Gießkanne, während Seppel im Luxusbadezimmer duschte und sich für die Abreise fertig machte. Gunther und ich beneideten ihn nicht um den ihm bevorstehenden Bundesbahn-Marathon.

Nachdem wir Seppel verabschiedet und uns geduscht hatten, war noch etwas Zeit für eine kleine Ruhepause, bevor wir uns um 17:30 Uhr aufmachten, mit dem historischen Aufzug nach Bad Schandau zu fahren. Das tolle Bauwerk schließt um 18:00 Uhr. An der „Bergstation“ des Aufzugs befindet sich ein Luchs-Gehege, und die Tiere ließen sich sogar blicken.

Unten angekommen war meine erste Amtshandlung, Schuhe zu kaufen. Meine klobigen Fahrradschuhe erschienen mir für den morgigen Abschlussabend als unpassend. Die anschließende Suche nach einem passenden Restaurant gestaltete sich schwieriger als erwartet. Die inspizierten Etablissements waren entweder geschlossen, voll oder entsprachen nicht unseren Vorstellungen. So endeten wir schließlich in einem italienischen Restaurant in der Toskana Therme. Das Ambiente dort war zumindest gewöhnungsbedürftig. Besonders die Tatsache, dass eine riesige Glasscheibe den Blick auf das zum Schwimmbad gehörige Fastfood-Restaurant und den dort befindlichen fettleibigen Badegästen in Badehose freigab, entsprach nicht ganz unseren Vorstellungen. Das zugegebenermaßen sehr gute Essen wurde von offensichtlich Ex-Drogensüchtigen Bedienungen Marke Christiane F serviert, die sich standhaft weigerten, die vorgeschriebenen Mund-Nasen-Masken zu tragen. Diese hätten in diesem speziellen Fall neben der Pandemie-Prävention noch einen ästhetischen Vorteil gehabt. Freundlich war die Bedienung allerdings, und so konnten wir dort auch noch eine Literflasche Rotwein-to-go erstehen, bevor uns ein Taxi standesgemäß zu unserer Villa kutschierte. Den Rotwein vernichteten wir im Salon unserer Villa zu Klängen aus dem Schwarzwald vom DAB Radio, bevor wir uns gegen 1:30 Uhr zur Ruhe legten.

 

Achte Etappe, Samstag, 16.10.2020

Bad Schandau – Dresden, 54.5 km, 179 hm

Heute war nur noch eine kurze Etappe auf dem Elbradweg geplant, deshalb trafen wir uns erst um 9:30 Uhr zum Aufbruch. Frühstück konnte uns unsere Villa natürlich nicht bieten, deshalb rollten wir hinunter nach Bad Schandau und gönnten uns ein gutes Frühstück in der Bäckerei, die wir schon am Vortag beehrt hatten. Die Regenklamotten konnten im Rucksack bleiben. Es war zwar noch bewölkt aber trocken, als wir auf dem Elbradweg durch die sächsische Schweiz rollten. Der Weg führte vorbei an der berühmten Bastei nach Pirna. Eigentlich wollten wir uns dort in einem Brauhaus, das ich von früher kannte, stärken. Aber für ein Bier war es definitiv noch zu früh. Deshalb begnügten wir uns mit einer kleinen Rundfahrt durch die Altstadt, bevor wir weiter nach Dresden strampelten. Pünktlich zum Abschlussbild vor der beeindruckenden Skyline der Dresdener Altstadt ließ sich sogar die Sonne blicken. In Dresden angekommen, stand uns erst mal der Sinn nach einer Thüringer Rostbratwurst, aber die Menschenschlangen vor den Büdchen waren uns zunächst zu lang. Schließlich haben wir aber einen Wurst-Dealer gefunden, der unsere Gelüste mit angemessener Wartezeit befriedigen konnte.

Unser Hotel Motel One befand sich direkt am Zwinger. Das Einchecken gestaltete sich etwas schwierig, weil wohl bei der Reservierung ein kleiner Fehler unterlaufen war. Das ziemlich unfreundliche Personal an der Rezeption war sichtlich überfordert, aber schließlich fand sich eine Lösung. Unsere Fahrräder konnten wir in der Tiefgarage des Hotels parken, und weil unsere Mini-Fahrrad-Schlösser nur symbolische Wirkung haben, haben wir unsere Räder hinter einem Pfeiler versteckt.

Beim obligatorischen „Sind-gut-angekommen“ zuhause erfuhr Gunther, dass der Corona-Test bei Tochter Clara zum Glück negativ war. Nachdem wir uns geduscht hatten, brachen wir zum Sightseeing in die Stadt auf. Dort waren wir nicht die Einzigen, es war eine Menge los. Besonders vor der Frauenkirche und dem Zwinger bildeten sich lange Touristenschlangen, was uns betreffend des geplanten Abschluss-Dinners etwas Sorgen bereitete. Deshalb machten wir uns gleich auf die Suche nach einer passenden Location. Schließlich fanden wir einen Spanier, der unseren Ansprüchen genügte und auch noch einen Tisch frei hatte, leider aber erst um 21:00 Uhr. Dieses Timing erforderte natürlich eine kleine Zwischenmahlzeit, die wir uns auch gönnten. Auch für einen Spaziergang auf die andere Elbseite war noch Zeit.

Den wässrigen und überteuerten Cocktail an unserer Hotelbar vor dem Abmarsch zum Abendessen hätten wir uns getrost sparen können, aber wir ließen uns nicht die Laune verderben. Der Service im Restaurant „Tapas Madrid“ war top, das Essen eher Mittelmaß. Trotzdem genossen wir das Ambiente und den guten Rotwein. Nachdem wir ausgiebig gespeist hatten, machten wir uns auf in die legendäre „Karl-May“-Bar, benannt nach dem zumindest zeitweise in Dresden beheimateten Wildwest-Schreiberling und Kleinkriminellen. Dort wurde sehr unterhaltsame Piano-Livemusik und ein toller Service geboten. Die ziemlich abgedrehten Haus-Cocktails waren nicht so unser Geschmack, aber nachdem wir unseren traditionellen Abschluss-Caipirinha (http://de.wikipedia.org/wiki/Caipirinha) bestellten, waren wir zufrieden.

Langsam leerte sich der Laden und zum Schluss spielte der Pianist nur noch für uns. Dass er uns den einen oder anderen Musikwunsch erfüllte, honorierten wir mit einem guten Trinkgeld. Um circa 1:00 Uhr trotteten wir zurück ins Hotel.

 

Sonntag, 17.10.2020, Rückreise

Um 8:00 Uhr trafen wir uns in der Lobby, heute in Zivil. Die Radklamotten hatten wir aromaversiegelt im Rucksack verstaut. Zum Glück regnete es nicht und wir radelten die 2 Kilometer, ohne Frühstück, zur Autovermietung durch die fast ausgestorbene Stadt. Gunther hatte für die Rückfahrt einen Mercedes-Bus gemietet. Bei diesem ließen sich aber leider die Sitze nicht umklappen, und so mussten wir die Räder zerlegen. Um 9:00 Uhr war Abfahrt. An einer Autobahnraststätte gönnten wir uns noch ein eher mittelmäßiges Frühstück. Das Wetter war heute deutlich besser als die letzten Tage. Die Fahrt nach Bayreuth verlief ohne Staus. Unsere Autos standen unbeschadet auf dem Parkplatz. Nachdem wir den Mietwagen abgegeben hatten, verabschiedeten wir uns. Ich war gegen 17:00 Uhr zuhause in Overath.

 

Fazit:

Trotz des überwiegend lausigen Wetters war unsere diesjährige Tour wieder eine gelungene Abwechslung. Auch wenn es dieses Jahr nicht ganz so spektakulär wie die letzten Jahre war, konnten wir auch dieses Jahr wieder vom Alltag und der Arbeit abschalten. Für nächstes Jahr haben wir schon ein paar Ideen. Fest steht zumindest schon, dass wir früher losziehen und sehr wahrscheinlich auch eher südlichere Gefilde ansteuern werden. Dann aber hoffentlich ohne Corona-Einschränkungen…

 

 

 

 

Die nackten Zahlen

 

 

 

Das Höhenprofil

 

 

 

Verwendete Karten:

Gebraucht haben wir die folgenden Karten zwar nicht, aber zur Sicherheit haben wir diese mitgeschleppt:

 

 

 

Übersichtskarte:

 

 

  

Gerd Wittmacher, Ferrenberg 8, 51491 Overath