Donauradweg 21.-25.5.2005: Donaueschingen – Ulm

Eignung:                                 

Streckenlänge:      211 km

Topographie:        Meist eben, etappenweise kurze, sanfte bis steilere Steigung

Oberfläche:           meist Asphalt, streckenweise Schotterwege

Einkehrmögl.:       sehr viele Einkehrmöglichkeiten am Streckenrand

Start/Ziel:              Bahnhof Donaueschingen / Bahnhof Ulm

Anreise per Bahn:  DB nach Donaueschingen (Fahrrad/Rolli-Mitnahme möglich, Rollstuhltransport muß zuvor angemeldet werden, ein Mitarbeiter hilft beim Ein-/Aussteigen)

Anreise mit Auto:   Ca 4,5 h – 5 h von Overath (460 km) weitläufige Parkplätze gibt’s in der Nähe des Bahnhofs Donaueschingen. Diese sind auch meist frei.

Übernachtung:       Hotel Stadt Tuttlingen in Tuttlingen
                             Hotel Fürstenhof in Sigmaringen
                             Charisma-Hotel Brücke in Riedlingen
                             Hotel Zum Ochsen in Ehingen

Nachdem unsere zweitägige Probetour auf dem Maare-Mosel Radweg im vergangenen Jahr sehr erfolgreich verlief, haben wir uns entschlossen, dieses Jahr die ersten 200 km des Donauradwegs per Handbike bzw. Fahrrad in Angriff zu nehmen. Den Donauradweg haben wir ausgewählt, da wir in Ulm ein Basislager in Form von meinen Eltern zur Verfügung haben, welches wir auch im Anschluß der Tour in Anspruch nahmen.

 Vorbereitung:

Die Vorbereitung einer Tour mit dem Handbike ist aufwendiger als eine normale Fahrradtour, da die Übernachtungen sorgfältig geplant und auf „Rollstuhl-Kompatibilität“ überprüft werden müssen. Zudem muß die Strecke im Vorfeld hinsichtlich langer Steigungen und sonstiger möglicher Hindernisse untersucht werden. Außerdem ist eine genaue Planung hinsichtlich der mitgeführten Ausrüstung von Nöten, da wegen der begrenzten Zuladung jedes unnötig mitgeführte Gepäckstück zum Problem wird.

Betreffend der passenden Unterkünfte unterwegs hat sich Britta im Vorfeld über Internet bzw. per Telefon erkundigt, welche Hotels rollstuhl-geeignete Zimmer haben. Im Laufe der Tour stellte sich allerdings heraus, daß der Begriff „rollstuhlgerecht“ durchaus unterschiedlich interpretiert wird. Irgendwie hat es dann aber doch immer geklappt.

Die Strecke hatten wir im Vorfeld am PC geplant und ebenso wie die Unterkünfte auf ein tragbares GPS-Gerät Garmin 60C kopiert, welches während der Tour am Lenker meines Fahrrades befestigt war. Der Radweg ist aber fast durchgehend ausgezeichnet beschildert.

Ausrüstung:

Brittas Rollstuhl ist ein Meyra X2, der komplett Vollgummi-bereift ist. Dies schränkt zwar den Fahrkomfort etwas ein, garantiert jedoch pannenfreies Fahren auf den teilweise unbefestigten Wegen.

Brittas Handbike ist ein electro DriveSmart der Firma Stricker. Das Bike verfügt über einen elektrischen Zusatzantrieb, der je nach Einstellung unterstützend eingreift. Die Stromversorgung übernehmen zwei 12V/9Ah Bleiakkus, die in speziellen Taschen per KlickFix am Vorderrad angebracht sind. Nach den Erfahrungen aus unseren bisherigen Touren ist die Reichweite eines Akku-Satzes ca. 20 km. Da wir eine maximale Etappenlänge von 60 km geplant hatten, waren also insgesamt 3 Akkusätze notwendig. Vier zusätzliche Akkus haben wir deshalb vorher bei eBay ersteigert (ca. 25 Euro pro Stück) und auf die Tour mitgenommen. Die Akkus haben wir über Nacht in den Hotels mit dem mitgeführten Ladegerät wieder aufgeladen. Die Ladezeit bei komplett entladenen Akkus beträgt ca. 6-7 Stunden pro Akku-Satz.

Den Gepäcktransport haben wir per Anhänger an meinem Mountainbike bewerkstelligt. Ein einspuriger Anhänger (BoB Yak) mit einer maximalen Zuladung von 34 kg kam dazu zum Einsatz.

Um sicherzustellen, daß die 34 kg Zuladung nicht überschritten werden, haben wir jedes Ausrüstungsteil während der Vorbereitung gewogen und eine entsprechende Liste erstellt. Die endgültige Liste ergab dann ca. 30,5 kg (ohne Anhänger), wobei die mitgeführten Reserve-Akkus für das Handbike alleine fast 17 kg ausmachten.

Zusätzliche Ladekapazität für Dinge, die tagsüber öfters gebraucht wurden, bot ein Rucksack, den ich auf dem Rücken trug. Am Rollstuhl war noch eine Tasche angebracht, in der Wertsachen verstaut waren.

Anreise:

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, konnte es endlich losgehen. Wir sind am Samstag, den 21.5.05 mit dem PKW von Overath nach Donaueschingen gefahren und haben das Auto in Bahnhofsnähe geparkt. Gegen 14:30 konnten wir dann zur ersten Etappe aufbrechen.

Erste Etappe, 21.5.2005, Donaueschingen-Tuttlingen,  37,9 km, 65 hm

Der Himmel über Donaueschingen war zwar stark bewölkt, aber noch war es trocken. Der Radweg war dank GPS schnell gefunden, und wir fuhren auf gut ausgeschilderten und asphaltierten Wegen im Tal der Brigach bis zum Zusammenfluß von Brigach und Breg, die ab hier gemeinsam die Donau bilden. Wir waren noch keine 2 km unterwegs, da fing es auch schon an zu regnen. Britta hat sich gleich ihre spezielle Rolli-Regenhaut übergeworfen, die im Laufe der Tour noch wertvolle Dienste leisten sollte. Nach ca. 19 km haben wir in Immendingen unsere erste Rast eingelegt. Mittlerweile hatte es wieder aufgehört zu regnen und so konnten wir sogar draußen sitzen und ein Bier bzw. einen Milchkaffee genießen. Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf setzten wir danach unsere Fahrt fort. Im weiteren Verlauf der Stecke waren die Wege teilweise nicht asphaltiert. Zusammen mit dem mittlerweile wieder einsetzenden Regen bewirkte dies, daß Brittas Rollstuhl entsprechend schmutzig wurde. Nach ca. 26 km stand der schon erwartete erste Akku-Wechsel am Handbike an. Mit frischer Power ging es dann weiter nach Tuttlingen.

Gegen 18:45 Uhr kamen wir in Tuttlingen an. Das Hotel Stadt Tuttlingen war  schnell gefunden, da es direkt an der Strecke liegt. Der gesamte Inhalt der mitgeführten Wasserflasche war nötig, um Brittas Rollstuhl zumindest soweit vom gröbsten Dreck zu befreien, daß das Zimmer ohne größere Verschmutzung bezogen werden konnte. Unser Zimmer befand sich nicht im Hotel selbst, sondern im 1. Stock des zugehörigen Gästehauses, ca. 100 m vom Hotel entfernt. Abgesehen von der Stufe am Eingang war der Zugang des Zimmers relativ einfach, da das Gästehaus über einen Aufzug verfügt. Das Zimmer selbst war sehr geräumig und bot ausreichend Bewegungsfreiheit mit dem Rollstuhl. Die sanitären Einrichtungen, speziell die Dusche (Standart-Dusche mit tiefer Duschtasse, keine Haltegriffe, kein fest montierter Duschhocker…) kann allerdings nicht guten Gewissens als rolli-tauglich bezeichnet werden.

Erste Aktion im Hotelzimmer war dann die gründliche Reinigung des Rollstuhls in der Dusche, das Waschen der verdreckten Klamotten sowie das Anschließen der Akkus an das Ladegerät. Nachdem das erledigt war, machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Ein chinesisches Restaurant war auch relativ schnell gefunden. Nach dem Essen kehrten wir zufrieden mit dem Verlauf des ersten Tages ins Hotelzimmer zurück und betteten uns zur Nachtruhe. In der Nacht haben wir dann noch den zweiten Akkusatz ans Ladegerät angeschlossen, um am nächsten Tag alle drei Sätze voll geladen zur Verfügung zu haben.

 Zweite Etappe, 22.5.2005, Tuttlingen-Sigmaringen,  61,1 km, 353 hm

Der zweite Tag sollte die Königsetappe werden, sowohl die Distanz als auch die geplanten Höhenmeter betreffend. Nach dem Aufstehen und Morgentoilette machten wir uns auf zum reichhaltigen Frühstücksbuffet im Hotel. Gestärkt packten wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns gegen 10:00 Uhr bei Regen auf nach Sigmaringen. Zunächst verlief der Radweg auf  asphaltierten Wegen. Dies änderte sich bei zunehmendem Regen jedoch relativ schnell. Bis Friedingen verläuft der Weg nahe der Donau relativ flach. Kurz hinter Friedingen gönnten wir uns noch ein Apfelsaftschorle. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und es lies sich gelegentlich sogar die Sonne sehen. Nun ging es auf die Bergetappe. Das Donautal wird hier zunehmend enger und der Weg führt gezwungenermaßen ab und zu über die Höhen. Landschaftlich ist dies wohl der reizvollste Teil der Strecke. Wildromantisch türmen sich schroffe Felsen am Rande des Donautals auf. Etliche Burgen uns Schlösser thronen auf den weisen Kalkfelsen. Der Radweg ist hier meist nicht asphaltiert und teilweise recht steil, so daß das Vorderrad an Brittas Handbike mehrere Male  die Traktionsgrenze erreichte. Hier half dann nur noch Schieben. Vielleicht hätte die Stricker Radstandverlängerung hier geholfen. Diese hatten wir jedoch nicht montiert, da der Rollstuhl dadurch nicht mehr klappbar ist. Nach 29 km war der erste Akkuwechsel angesagt. Aufgrund des unbefestigten Untergrunds und der relativ hügeligen Topographie dieses Streckenabschnitts hielt dieser Satz nur ca. 19 km, so daß für die letzten 12 km der dritte Satz zu Einsatz kam. Mittlerweile hatte sich das Wetter deutlich verbessert und es war sogar sommerlich warm geworden. Das Gröbste für den Tag hatten wir jetzt geschafft, und so gönnten wir uns im Biergarten nochmals eine Rast. Der restliche Weg verlief dann auf asphaltierten Wegen. Vor Sigmaringen erwartete und nochmals eine asphaltierte Steigung hoch nach Inzighofen. Vor dem alten Kloster machten wir noch mal ein Bild, bevor es in flotter Abfahrt hinunter nach Sigmaringen ging. Vorbei am imposanten Schloßberg fuhren wir direkt zum Hotel Fürstenhof, welches etwas außerhalb von Sigmaringen liegt und laut Auskunft des Fremdenverkehrsamts das einzige in Sigmaringen ist, das rolli-gerechte Zimmer hat. Wo allerdings die 4 Sterne herkamen, ist uns bis heute noch nicht ganz klar. Klar wurde uns allerdings recht schnell, daß das uns zugewiesene Zimmer nicht rollstuhlgerecht im eigentlichen Sinne ist. Zwar verfügt das Hotel über einen Aufzug, dieser ist aber nur über eine Treppe mit 5 Stufen zugänglich. Tatkräftige Hilfe eines Fußgängers tut also not. Außerdem sind die sanitären Einrichtungen nicht behindertengerecht. Trotzdem sind wir mit einigen akrobatischen Einlagen beim Duschen auch hier klargekommen. Das übliche Prozedere betreffend Rolli und Klamotten waschen und Akkus laden war recht schnell abgeschlossen. Leider hatte der Koch des Hotels Urlaub, und so wurden wir vom Freund der Tochter des Hotelwirts in ein Restaurant in Sigmaringendorf gefahren, wo wir dann speisten. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu regnen, und so waren wir dankbar, daß wir von dort auch wieder abgeholt wurden. Zufrieden und stolz, die Königsetappe ohne größere Probleme gemeistert zu haben, begaben wir uns zu Bett und schliefen, abgesehen vom nächtlichen Akku-Wechsel am Ladegerät recht gut.

Dritte Etappe, 23.5.2005, Sigmaringen-Riedlingen,  38,1 km, 58 hm

Nach dem Frühstück, das nicht wirklich einem 4-Sterne-Hotel würdig war, machten wir uns auf zur dritten Etappe. Leider regnete es wieder recht stark, und so starteten wir gleich in Regenmontur. Zuerst fuhren wir zurück in die Stadt und beehrten den Schloßberg mit unserem Besuch. Nach einem kurzen Abstecher in die Fußgängerzone fuhren wir dann zurück auf den Radweg. Wieder war die Strecke teilweise nicht asphaltiert und führte teilweise über fein geschotterte Wege. Allerdings öffnet sich das Donautal nach Sigmaringen und verbreitert sich zu einer recht flachen Riedlandschaft. Der Radweg verläuft weitestgehend auf schmale Feldwegen abseits vom Autoverkehr. Nur in Mengen muß man sich auf einer stark befahrenen Straße durch die Stadt quälen. Leider ist hier auch die Beschilderung nicht ganz so eindeutig wie entlang der restlichen Strecke, so daß man aufpassen muß, um sich nicht zu verfahren. Hat man Mengen hinter sich gelassen, geht es flach weiter auf  teilweise asphaltierten, teilweise geschotterten Wegen. Unterwegs gönnten wir uns noch ein Päuschen und genossen den mitgebrachten Rotwein auf einem verregneten Rastplatz an der Strecke.

Heute schafften wir 38 km mit einem Akkusatz bis nach Riedlingen, wo wir das Hotel zur Brücke gleich fanden. Hier reichte uns der Wirt erst mal Eimer und Schwamm, daß wir den Rollstuhl noch im Hof vom gröbsten Dreck befreien konnten.

Auch dieses Hotel war nach telefonischer Auskunft für Rollifahrer geeignet, allerdings befand sich unser Zimmer im ersten Stock. Aufzug gab es keinen… Im Zimmer war der Zugang zum Bett durch ein Eck-Sofa zugestellt, welches erst einmal zerlegt werden mußte. Nach diesen Umbaumaßnahmen hat alles aber doch wieder funktioniert, und so konnte der Rollstuhl der gründlicheren Reinigung in der Dusche unterzogen werden. Nach Akkus anschließen, Klamotten waschen und Duschen ging es dann auf Stadtbesichtigung mit anschließendem Abendessen. Zufrieden gingen wir danach zurück zum Hotel und quälten uns hoch in den ersten Stock. In Vorfreude auf das für den nächsten Tag angekündigte gute Wetter schliefen wir rasch ein.

Vierte Etappe, 24.5.2005, Riedlingen-Ehingen,  37,0 km, 217 hm

Unglaublich, die Sonne scheint! Motiviert ging es zum Frühstück, welches für den Preis ok war. Britta wartete dann im Frühstücksraum, solange ich das Gepäck zusammenpackte und das Zimmer in den Ursprungszustand zurückversetzte (Ecksofa zusammenbauen).

Dann starteten wir bei tollem Frühsommerwetter Richtung Ehingen. Eigentlich hatten wir eine sehr flache Etappe erwartet, da in der von uns genutzten Literatur (BikeLine, Donauradweg 1) das Höhenprofil keine Steigungen aufweist. Im Laufe der Etappe mußten wir jedoch feststellen, daß dieses sehr unpräzise ist.

Die Strecke am heutigen Tag verlief auf vorwiegend asphaltierten Wegen, welche allerdings teilweise entlang etwas stärker befahrenen Straßen verlaufen. In Bechingen bogen wir von der eigentlichen Strecke ab und begaben uns auf einen kurzen Abstecher nach Zwiefaltendorf, um den Brauereigasthof Rößle mit unserer Anwesenheit zu beglücken. Das Bier im Biergarten war diesen Umweg zweifelsohne wert. Gut bürgerlich schwäbisch essen kann man hier ebenfalls, was wir allerdings nicht gemacht haben. Die Weiterfahrt führte uns entlang der Bahnlinie auf einem teilweise recht schmalen Weg Richtung Dallhausen. Immer wieder haben wir hier Störche gesichtet. Hier erwartete uns auch der steilste Anstieg der Tour. Britta schaffte es mit Schwung bis zur Hälfte, rutschte aber auf dem 20% Gefälle mit blockierendem Vorderrad auf asphaltierter Strecke rückwärts wieder talwärts. Hier war wieder die Hilfe vom Fußgänger notwendig. Vielleicht hätte auch hier die Radstandsverlängerung geholfen…

Ein letzter Anstieg in die Innenstadt von Ehingen stand noch an, bevor wir gegen 14:30 Uhr unser Hotel in Ehingen erreichten. Die Räder wurden in der Tiefgarage deponiert, bevor wir uns zur Stadtbesichtigung aufmachten. Danach gab es noch ein Eis in der Eisdiele, bevor wir zurück zum Hotel gingen.

Das Hotel Ochsen in Ehingen liegt recht zentral und ist auch geeignet für Rollstuhlfahrer. Der Zugang sowohl zum Zimmer als auch zum Gastraum ist barrierefrei. Ein Aufzug ist vorhanden und die sanitären Einrichtungen im Badezimmer sind ebenfalls relativ rolli-freundlich. Die Duschtasse ist sehr flach (ca. 5 cm), allerdings befindet sich in der Dusche kein Duschhocker. Wir haben uns mit einem Stuhl aus dem Biergarten beholfen, was recht gut funktionierte. Vorzüglich Abend gegessen haben wir ebenfalls im Ochsen. Die Bettruhe wurde allerdings von dem Blinklicht der Alarmanlage des Kiosks nebenan etwas gestört, bis wir die Fenster mit Handtüchern zuhängten.

Fünfte Etappe, 25.5.2005, Ehingen-Ulm,  37,6 km, 56 hm

Nach dem reichhaltigen Frühstück machten wir uns bei tollem Wetter auf zur letzten Etappe nach Ulm. Zunächst verlief der Weg zum eigentlichen Radweg bergan, bevor es bergab ins Donautal ging. Wir haben uns für die etwas kürzere Variante durchs Donautal entschieden. Alternativ kann man in Ehingen auch die Strecke durchs Blautal nach Ulm wählen.

Im Donautal angelangt, verläuft die Strecke auf durchweg gut asphaltierten Feldwegen entlang der Donau Richtung Ulm. Einzig der Weg durch das zu Ulm gehörende Industriegebiet Donautal ist nicht besonders reizvoll, ansonsten führt der Radweg durchweg durch sehr schöne Riedlandschaften mit Stauseen und Blick auf die Donau.

Da wir Ulm schon recht gut kennen, haben wir die sehr reizvolle Innenstadt links liegen gelassen und sind direkt in die Friedrichsau gefahren, wo Britta von meinem Vater abgeholt werden sollte. Dort gönnten wir uns erst einmal eine Maß Bier und Weiswürste, um eine tolle und erfolgreiche Tour zu feiern. Während Britta mit meinem Vater nach Beimerstetten fuhr, bin ich per Bahn zurück nach Donaueschingen gefahren, um dort das Auto abzuholen. Die Zugfahrt verläuft bis auf die Strecke zwischen Ulm und Ehingen, wo die Bahn durchs wildromantische Blautal fährt, entlang des Radwegs. So hat man die Möglichkeit, die Strecke nochmals vorbeiziehen zu sehen und ganz andere Ausblicke zu genießen.

 

Die nackten Zahlen…

Datum

Start

Ziel

km

hm auf

hm ab

Übernachtung

21.05.2005

Donaueschingen

Tuttlingen

37,90

65

87

Hotel Stadt Tuttlingen

22.05.2005

Tuttlingen

Sigmaringen

61,13

353

384

Hotel Fürstenhof

23.05.2005

Sigmaringen

Riedlingen

38,13

58

134

Hotel Brücke

24.05.2005

Riedlingen

Ehingen

37,00

217

216

Hotel Ochsen

25.05.2005

Ehingen

Ulm

37,61

56

98

Beimerstetten

 

 

gesamt

211,77

749

919

 

 Das Höhenprofil:

Fazit:

Wir waren von unserer Tour dermaßen begeistert, daß wir uns sofort an die Planung einer Fortsetzung gemacht haben. Diese soll im Herbst von Ulm nach Kelheim in Angriff genommen werden.

Natürlich hängt das Gelingen einer solchen Tour sehr von der sorgfältigen Planung ab. Betreffend der Unterkünfte sollte man sehr genau nachfragen, ob die individuellen Bedürfnisse des Reisenden erfüllt werden, da der Begriff „rollstuhltauglich“ sehr unterschiedlich interpretiert wird.

Abgesehen von der Etappe Tuttlingen-Sigmaringen denken wir, daß die Strecke fahrtechnisch für Handbike-Fahrer ohne Hilfe machbar ist. Allerdings ist dies natürlich abhängig von den individuellen Fähigkeiten und vom Grad der Behinderung. Die Oberflächenbeschaffenheit der Strecke ist zwar nicht immer optimal für’s Handbike, aber durchweg akzeptabel. Eine Begleitperson, die ggf. Hilfestellung geben kann, ist unserer Ansicht nach jedoch dringend zu empfehlen. Diese ist vor allem im Pannenfall, zum Gepäcktransport sowie bei der Abendlichen Rolli-Reinigung sehr hilfreich.

Eine kurze Zweitagestour auf möglichst bekanntem Terrain ist zur Vorbereitung sehr zu empfehlen. Hier kann die Ausrüstung ausprobiert und Selbstvertrauen für die große Tour gewonnen werden

Auch wir hatten anfangs Bedenken und Befürchtungen. Keine dieser Befürchtungen hat sich aber auch nur annähernd bewahrheitet. Vielmehr sind wir zur Erkenntnis gelangt, daß es irgendwie immer funktioniert. Dies, das gestärkte Selbstvertrauen und das Erleben der Natur sind für uns wertvolle Erfahrungen unserer Tour und wir können alle, die schon über eine ähnliche Tour nachgedacht haben, nur ermuntern: Auf geht’s!